"...alle Neigungen des Herzens..."

Am 25. und 26. Februar 2012 haben wir zwei Barockkonzeret zusammen mit dem Main-Barockorchester aufgeführt.


Das Frankfurteplakat-barock-webr Konzert fand am 25.02. um 20 Uhr in der Katharinenkirche an der Hauptwache statt. In Offenbach sangen wir am 26.02. in der katholischen Marienkirche in der Bieberer Str. 55.

Auf dem Programm:

Solisten:

Vilma Pigagaite, Sopran
Michael Hofmeister, Contratenor
Jens Lauterbach, Tenor
Sebastian Kitzinger, Bass

Hintergrund

Henry Purcell (1659–1695)

Während seiner Jugend und seiner ersten Jahre als professioneller Musiker in England kam Purcell viel mit italienischer und französischer Musik in Kontakt. Carissimi und Grabu waren am beliebtesten, aber auch Cassati, Marini und Sances waren bekannt. Purcell begann bereits als Jugendlicher zu komponieren. Obwohl er für das Theater schrieb, war er offiziell als Organist und Komponist am Hof von Charles II. angestellt, und er wurde häufig beauftragt, für königliche Anlässe zu komponieren (Hymnen, Begleitung für Gottesdienste, Willkommenslieder etc.). Nach dem Tod von Charles II. wurde dessen Bruder James II. (1685–1688) König. Er trachtete danach, den Katholizismus in England wieder einzuführen, was große Spannungen verursachte in einem Land, dessen Bevölkerung hauptsächlich protestantisch war und sehr empfindlich gegenüber der Frage der Religion. Als James' protestantische Tochter Mary und ihr Ehemann Wilhelm von Oranien, ein Holländer, 1688 zu Regenten über England erklärt wurden, war es notwendig, die Position der offiziellen Staatsreligion, des Anglikanismus, zu stärken. In seiner Ode Now Does the Glorious Day Appear (verfasst 1689 zusammen mit T. Shadwell) nahm Purcell, ein Protestant, direkten Bezug auf die soziale und politische Situation seiner Zeitgenossen:

„Our dear religion, with our law's defence"
„Now, now, with one united voice"
„Her hero, to whose conduct and whose arms
The trembling Papal world their force must yield. "

Diese Ode, die zum ersten Mal öffentlich die Vorzüge der neuen Monar¬chin rühmte, enthält eine der erlesensten Alt-Arien, die Purcell geschrieben hat:

„By beauteous softness mixed with majesty,
An empire over every heart she gaines;
And from her awful* pow'r none would be free,
She with such sweetness and such justice reigns. "

Mary wurde auch als fromme Anglikanerin und Verteidigerin des Glau¬bens gefeiert:

„To God her zeal, to man benevolence;
Must her above all former monarchs raise.
To be the everlasting theme of praise."
„No more shall we the great Eliza boast,
For her great name in greater Mary's will be lost. "

Mary war drei Jahre jünger als Purcell. Sie war hochgewachsen, hübsch und intelligent, und die Menschen bewunderten ihre Bescheidenheit. Purcell und seine Zeitgenossen standen ihren Reizen nicht gleichgültig gegenüber, wie diese wenigen Zeilen zeigen, die voller Leidenschaft und Hoffnung sind. Obwohl der vorweggenommene Ruhm nur kurz währen sollte, ist dieselbe emotionale Kraft einige Jahre später zu spüren in der Begräbnismusik, die er für die gefeierte Königin schrieb.

Henry Purcell, einer der bedeutendsten englischen Komponisten, starb im November 1695, kurz nach Königin Mary, für die er so wunderschöne Musik komponiert hatte.

Giacomo Carissimi (1605–1674)

Nach Engagements als Kapellmeister am Dom zu Tivoli und am Dom S. Rufino in Assisi kam der in Marino im Latium geborene Carissimi in der gleichen Funktion 1624 an das Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Dort kümmerte er sich um die Ausbildung der Alumnen des Kollegs, den Chor und die Musikpflege an der zum Kolleg gehörenden Kirche Sant'Apollinare in der Nähe der Piazza Navona. Durch seine Beliebtheit und seine großen Kenntnisse gelang es ihm, die bekannten Größen der Zeit nach Rom einzuladen. 1637 erhielt er die Priesterweihe und blieb dem Kolleg zeit seines Lebens verbunden. Mehrere Angebote von außen – etwa nach S. Marco in Venedig als Nachfolger Monteverdis – lehnte er ab. Auf dem Totenbett verfügte er, dass sein Vermögen für Kaplanstellen und Stipendien für Soprane verwendet werden sollte, seine Kompositionen verblieben im Kolleg. Das Archiv von S. Apollinare wurde leider zerstört, so dass kaum Autographen erhalten sind. Carissimis Einfluss auf französische, englische und deutsche Komponisten war groß, in Frankreich war Marc-Antoine Charpentier sein Schüler, der englische Abgeordnete Samuel Pepys, Autor des berühmten Tagebuchs, nannte ihn „the famous master in Rome". Carissimis Nachfolger am Kolleg, Giuseppe Ottavio Pitoni, beschreibt ihn als bescheiden, den Freunden zugewandt, hochgewachsen und schlank, und der Melancholie zugeneigt.

Carissimi gehört zu den frühesten Schöpfern italienischer Oratorien. Es war vor allem die Form des lateinischen Oratoriums oder der „Historia", die durch ihn geprägt wurde. Die Werke waren für Andachten in der Fastenzeit im Oratorio del Crocifisso in Rom bestimmt, die Texte stammten meistens aus dem Alten Testament. Virtuos und durchaus mit opernhaft gestalteter Dramaturgie wird erzählende, betrachtende und direkte Rede auf die Personen – Solisten, Solistenensembles und Chor - aufgeteilt. Gerade der Chor wird in den Plan des Oratoriums eingebunden und erhält den Text ausdeutende Funktionen, auch im Part des „Historicus", des Erzählers (ähnlich dem Evangelisten in der deutschen Passion). Beschreibende Passagen erhalten außergewöhnliche Ausdruckskraft, etwa durch lautmalerische Elemente, ein Beispiel hierfür ist die Sturmdarstellung (Nr. 6) im Ionas mit ihren perkussiven Konsonanten-Reihungen im Text und dem Rhythmus. Die in S. Marco entwickelte Doppelchörigkeit nutzt Carissimi hier für die Dramatik der Erzählung. Das im Zuge der Entstehung der Oper in Italien um 1600 entwickelte barocke Illusionstheater mit seiner fantastischen Bühnenmaschinerie, die Beleuchtungs- und Verwandlungseffekte ermöglichte, mit seiner Scheinarchitektur und seinen opulenten Dekorationen mag hier, trotz des religiösen Kontextes, eine Rolle gespielt haben. Als Meister der dramatischen Form und der musikalischen Rhetorik ist Carissimi schließlich auch Vertreter eines frühen Belcanto. Die zahlreichen Solo-Motetten legen davon Zeugnis ab.

„Das Oratorium Ionas ist um 1649 entstanden. Der Wortlaut der Vulgata wird weitgehend ohne Paraphrasen befolgt, doch gibt es dramatische Einfügungen. Das Oratorium lässt sich in Abschnitte aufteilen. Der erste folgt den biblischen Abenteuern des Jonas (Jonas 1: 1- 4). Die erste Interpolierung des Chores ist das Et proeliabantur venti (Und die Winde trafen aufeinander), das für zwei separate Chöre geschrieben ist und effektvoll den Sturm widerspiegelt, der das Schiff bedroht, auf dem Jonas schläft. In der Bibel wird diese Episode nur mit wenigen Worten erwähnt. Der zweite Teil ist dem Gespräch zwischen Jonas und den Matrosen gewidmet, das nahe am Originaltext in Dialogform gestaltet ist. Die Beiträge der Matrosen sind von verschiedener Art: Zunächst gibt es ein Duett, dann einen Chor, und dann singen mehrere Chor-Solisten im Wechsel. Die dritte Episode besteht einzig aus dem Gebet, das Jonas im Bauch des Wales an Gott den Herrn richtet (Jonas 2). Der durch instrumentale Ritornelle verstärkte Refrain Placare, Domine, ignosce, Domine, et miserere (Vergib, Herr, und erbarme dich) teilt das lange Rezitativ in drei verschiedene gleichlange Abschnitte. Der Schluss fasst in einigen wenigen Zeilen das ganze dritte biblische Kapitel zusammen. Der Schlusschor ist de facto ein mea culpa der Nineviten, wiederum eine freie Erfindung des Librettisten."
(Angela Romagnoli, www.naxos.com/catalogue)

„O quam pulchra es" von Giacomo Carissimi

Die Werke für die Gattung der Solomotette sind rar. Umso bedeutsamer ist es, dass der Meister des frühen Oratoriums im 17. Jahrhundert Giacomo Carissimi sich ihrer angenommen hat. Domine Deus, Lucifer, Salve, salve puellule sind einige Titel seiner Werke für dieses Genre. So stammt auch die Solomotette O quam pulchra es amica mea aus der Feder dieses Komponisten.

 

Es handelt sich um eine Marienmotette, deren eigentliche Bestimmung für die Weihnachtszeit nicht zu übersehen ist. Ihr genaues Entstehungsjahr ist nicht bekannt. Der Text, mit den an Maria gerichteten O-Anrufen behandelt die biblischen Ereignisse vor und nach der Geburt Jesu, inklusive eines zitathaften Auftritts der Heiligen Drei Könige.

 

Zu Carissimis Eigenheiten zählt die Manier, eine Melodiephrase auf anderen Tonstufen wörtlich zu wiederholen – ein Verfahren, wie es auch hier in den rezitativischen Teilen vielfach angewendet ist.

 

Besondere Beachtung verdient die Form der Solomotette. Es ist eine Art Strophenform. Die erzählenden Teile sind im geraden Takt komponiert. In sie eingebettet ist eine Aria im ungeraden 3/8-Takt über einem gleichbleibenden Bassmotiv, quasi als Refrain.

 

Auf dem römischen Manuskript, das im British Museum in London aufbewahrt wird, lautet der vollständige Titel des Werkes:

 

„Per la Madonna / O quam pulchra es amica mea / Voce Sola / del Sig. Jacomo Caris.mi "

André Campra (1660–1744)

Unter dem Eindruck und in der Atmosphäre der Kathedrale Saint-Sauveur von Aix en Provence lernte André Campra als Knabe das Singen und später wohl auch das Komponieren, denn im Alter von 17 Jahren komponierte er seine ersten Motetten. Sein Lehrer war Guillaume Poitevin (1646–1706), ein Musiker von ausgezeichnetem Ruf, der seinerseits in der Chorschule von Avignon ausgebildet worden war.

1678 begann Campra in Saint-Sauveur auch mit kirchlichen Studien und erhielt die Tonsur. So zum Priester geweiht, konnte er drei Jahre später für kurze Zeit eine Stelle als Kaplan antreten. Allerdings folgte er auch weltlichen Interessen, und so wurde er 1681 wegen der Teilnahme an Theateraufführungen vom Domkapitel des Seminars verwiesen.

„Noch im gleichen Jahr wechselte er als Kapellmeister nach Arles, wo 1682 anlässlich der Geburt des Herzogs von Burgund seine erste Oper entstand, die heute als verloren gilt. Campra wechselte 1683 an die Kirche ‚Saint-Etienneʻ in Toulouse, leitete die Sängerschule, übernahm die Aufsicht über das gesamte Musikwesen des Languedocs und vertrat die zu dieser Zeit entstehenden Reformbestrebungen im Bereich der Kirchenmusik. Am 3. Juli 1694 wurde er mit Unterstützung des Abtes Lagrange-Trianon nach Paris berufen und zum Leiter der Sängerschule von ‚Notre-Dameʻ ernannt, ohne dass er sich in einem musikalischen Auswahlverfahren um die Stellung bewerben musste.

Da der Versailler Hof in den Neunziger Jahren stark vom moralischen Denken Madame de Maintenons, der morganatischen Ehefrau Ludwigs XIV., geprägt war, fasste Campra den Beschluss, lediglich seine sakralen Kompositionen unter eigenem Namen zu publizieren, während er profane Werke entweder anonym oder unter dem Namen seines jüngeren Bruders Joseph herausgeben ließ. Nach dem großen Erfolg seines ersten Opern-Balletts L'Europe Galante (1697) betätigte er sich für fast vierzig Jahre als Komponist am Jesuitenkolleg ‚Louis-le-Grandʻ (1698–1737), dirigierte an der Pariser Oper und nahm Auftragswerke für den Adel an. Große Erfolge feierte er um die Jahrhundertwende mit den lyrischen Tragödien Hésione (1700) und Tancrède (1702), die vielfach an etablierten Institutionen wie der ‚Opéra-Comiqueʻ oder ‚Comédie Italienneʻ parodiert wurden, bevor er sich 1708 mit seinem ersten Kantatenbuch Cantates françoises wieder auf die geistliche Musik konzentrierte."*]

Vor dem Hintergrund der Tätigkeit für das genannte Jesuitenkolleg muss auch die Entstehung der Messe Ad majorem Dei gloriam gesehen werden. Sie erschien 1699 und lehnt sich stark an die Kompositionen seines ehemaligen Lehrers Guillaume Poitevin aus. Es besteht ein großer Gegensatz zwischen den gewiss opulenten Werken für das Theater, die gemäß seiner Bedeutung für die französische Musik des 18. Jahrhunderts, mit italienischen Stilelementen (Stimmumfang und -kolorit, Da-capo-Formen etc.) angereichert waren, und der Strenge des 2-,3- und 4-stimmigen Satzes der Messe.

Die lateinische Formel „Ad maiorem Dei gloriam" bedeutet übersetzt „zur größeren Ehre Gottes" und geht auf eine Textstelle in den Dialogen des Papstes Gregor des Großen (um 540–604) zurück. Sie wurde zum Wahlspruch des 1534 von Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenorden erhoben.

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Missa in g-Moll BWV 235 – Lutherische oder „Kyrie-Gloria-Messe"

Neben seiner bekannten h-Moll-Messe hat Bach vier weitere, kleinere Messen für die kurze „Lutherische" Liturgie komponiert: die sogenannten „Lutherischen Messen". Eine fünfte existiert nur als Fragment.

Die Lutherische Messe wird nach der Kirchenordnung des Herzogs Julius von 1569 gefeiert. Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Braunschweig Wolfenbüttel, regierte von 1568 bis 1591 und führte die Reformation ein.

Trotz ihrer hohen musikalischen Qualität sind die vier Lutherischen Mes¬sen weniger bekannt und werden auch seltener aufgeführt. Die kurzen Messen (oder Missae breves) in F-Dur, A-Dur, g-Moll und G-Dur werden auch als „Kyrie-Gloria-Messen" bezeichnet. Sie sind „kurze" Messen, weil Bach nicht die gesamte Liturgie der Messe vertonte, sondern nur das Kyrie und Gloria der Lateinischen Messe, die als „Missa tota" aus den Teilen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus mit Hosanna und Benedictus sowie Agnus Dei besteht. So haben wir sie eben in der Messe Ad majorem Dei gloriam von André Campra gehört.

Mit ihrer jeweils sechssätzigen Anlage (bis „Cum sancto spiritu") hatten die Missae breves ihre spezifische liturgische Stellung im Gottesdienst. Sie sind einige Jahre nach der h-Moll-Messe entstanden und werden heute um 1738–40 datiert. Das Kyrie ist in diesen Kurzmessen jeweils ein einsätziger, dreiteiliger Chorsatz, und das Gloria ist in fünf Sätze aufgeteilt, mit dem mitreißenden „Gloria in excelsis Deo" zu Beginn und dem „Cum Sancto Spiritu" zum Schluss. Dazwischen sind drei Soloarien eingeschoben. Diese symmetrische Struktur ist typisch für die Konstruktion des Gloria in Bachs Lutherischen Messen: ein zentraler mittlerer Satz – hier die Alt-Arie „Domine Fili" – wird eingerahmt von zwei Arien und zwei Chören.

Die Gesamtdauer der Messe entspricht etwa der einer durchschnittlichen Kantate – das lässt auf den praktischen Gebrauch im Gottesdienst schließen. Die Missa in g-Moll ist wie die anderen Lutherischen Messen eine Parodie, also ein weiterentwickeltes musikalisches Zitat eigener Kompositionen Bachs, deren ursprüngliche Musik aus drei Kantaten stammt, die Bach teilweise erheblich umgearbeitet hat.

  1. Choral Kyrie eleison,
    Parodie von BWV 102/1 (Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben)
  2. Choral Gloria in excelsis Deo,
    Parodie von BWV 72/1 (Alles nur nach Gottes Willen)
  3. Arie Gratias agimus tibi,
    Parodie von BWV 187/4 (Es wartet alles auf dich; Arie: Darum sollt ihr nicht sorgen)
  4. Arie Domine Fili,
    Parodie von BWV 187/3 (Es wartet alles auf dich; Arie: Du Herr, du krönst allein das Jahr)
  5. Arie Qui tollis peccata mundi,
    Parodie von BWV 187/5 (Es wartet alles auf dich; Arie: Gott versorget alles Leben)
  6. Choral Cum Sancto Spiritu,
    Parodie von BWV 187/1 (Es wartet alles auf dich, Chor)

Bachs Missa in g-Moll, dieses großartige Beispiel für den ureigenen poly-phon geprägten Stil, den Bach aus den vielfältigen europäischen Traditionen entwickelte, beschließt unsere kleine Reise durch ein Jahrhundert Barockmusik.

 

Europa von 1650 bis 1750: Eine Blütezeit in Kunst und Musik, wobei die Gewichte unterschiedlich verteilt sind: Frankreich erlebt unter der Regierung des „Sonnenkönigs“ Louis XIV den Höhepunkt des Absolutismus und den repräsentativen Formen der Kunst, in Italien entstehen in den verschiedenen Machtzentren auch voneinander unabhängige  Kunstmetropolen, Großbritannien gründet 1688/ 89 mit der Krönung von William III. und Mary die konstitutionelle Monarchie.

Maler, Architekten, Schriftsteller, Komponisten befreien sich vom festen Kanon, rege Reisetätigkeit trägt zum Austausch auf künstlerischer Ebene bei. Der Barockstil entsteht. In der Musik werden Formen entwickelt, die sich von den liturgischen Funktionen befreien, die den Menschen und seine Affekte gegenüber dem Text und seinen dogmatischen Botschaften in den Vordergrund rückt. 

Die vier Werke für Chor, Soli und Orchester des Programms umspannen die Zeit von 1669 (Jonas) bis 1740 (g-Moll-Messe). Giacomo Carissimi (1605-1674), der große Neuerer des Oratoriums, greift die Bemühungen der Florentiner Camerata um die Entwicklung einer neuen Musikdramatik auf, die affektdarstellend und nicht liturgisch gebunden ist. Henry Purcell (1659-1695) verneigt sich in den Oden für Queen Mary musikalisch vor der vom Volk geliebten Königin. Die Messe von André Campra (1660-1744), im katholischen Kontext stehend, spiegelt auch die rege Tätigkeit des Komponisten für Oper und Ballett und sein Gespür für Dramaturgie. Bachs g-Moll-Messe, eine der vier „kleinen Messen“ von 1737-40 ist ein großartiges Beispiel für den ureigenen polyphon geprägten Stil, den Bach aus den vielfältigen europäischen Traditionen entwickelte.

Unser Programm mit Werken von großen Meistern des musikalischen Barock zeigt exemplarisch die Vielfalt, aber auch die Elemente der Einheit dieser Stilepoche.

Unterstützung

Das Kulturamt der Stadt Frankfurt hat uns mit 900 Euro unterstützt.

FAZIT Stiftung

 Die FAZIT Stiftung unterstützte unser Konzertprojekt mit 2000 €. Das freut uns ungemein!

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 Die Naspa Stiftung "Initiative und Leistung" unterstützte das Konzertprojekt mit 500 €. Wir freuen uns!

Und das Strandgut hat ein schönes Feature für uns geschrieben...